Bußgeldkatalog 2024: Diese Änderungen sollten Sie kennen
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Verkehrsrecht

Bußgeldkatalog 2024: Diese Änderungen sollten Sie kennen

Der neue Bußgeldkatalog bringt höhere Strafen für Verkehrsverstöße. Wir zeigen, was sich geändert hat.

Markus Hoffmann
8. Januar 2024
4 min

Bußgeldkatalog 2024: Diese Änderungen sollten Sie kennen

Der neue Bußgeldkatalog 2024 bringt erhebliche Verschärfungen für Verkehrssünder. Die Bundesregierung hat die Strafen für verschiedene Verkehrsverstöße deutlich erhöht, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

Die wichtigsten Änderungen im Überblick

Geschwindigkeitsüberschreitungen

Innerorts:
  • 16-20 km/h zu schnell: 70 € (vorher 35 €)
  • 21-25 km/h zu schnell: 115 € (vorher 80 €)
  • 26-30 km/h zu schnell: 180 € + 1 Punkt (vorher 100 €)
  • Außerorts:
  • 16-20 km/h zu schnell: 60 € (vorher 30 €)
  • 21-25 km/h zu schnell: 100 € (vorher 70 €)
  • 26-30 km/h zu schnell: 150 € + 1 Punkt (vorher 80 €)
  • Handy am Steuer

    Die Strafen für Handyverstöße wurden drastisch erhöht:

  • Telefonieren ohne Freisprechanlage: 100 € + 1 Punkt (vorher 60 €)
  • Handy in der Hand halten: 100 € + 1 Punkt
  • Bei Gefährdung: 150 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • Parkverstöße

    Auch beim Parken wird es teurer:

  • Falschparken: 25-55 € (vorher 15-35 €)
  • Behinderung anderer: 35 € (vorher 20 €)
  • Parken auf Behindertenparkplatz: 55 € (vorher 35 €)
  • Neue Tatbestände

    Rettungsgasse

    Verstöße gegen die Rettungsgassenbildung werden härter bestraft:

  • Keine Rettungsgasse gebildet: 200 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • Rettungsgasse unberechtigt benutzt: 240 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
  • Umweltzonen

    Neue Regelungen für Umweltzonen:

  • Fahren ohne Umweltplakette: 100 € (vorher 80 €)
  • Falsche Umweltplakette: 100 €
  • Auswirkungen auf Wiederholungstäter

    Verschärfte Regeln

    Wiederholungstäter müssen mit härteren Strafen rechnen:

  • Zweimalige Geschwindigkeitsüberschreitung (26+ km/h) innerhalb eines Jahres: Automatisch 1 Monat Fahrverbot
  • Punktestand: Schnellere Erreichung der kritischen Grenze von 8 Punkten
  • Fahrverbote

    Fahrverbote werden häufiger verhängt:

  • Ab 26 km/h innerorts: 1 Monat Fahrverbot
  • Ab 31 km/h außerorts: 1 Monat Fahrverbot
  • Bei Wiederholung: Längere Fahrverbote
  • Was Autofahrer jetzt beachten sollten

    Präventive Maßnahmen

  • Geschwindigkeit kontrollieren: Tempomat nutzen
  • Handy wegpacken: Freisprechanlage verwenden
  • Parkregeln beachten: Parkscheibe nicht vergessen
  • Rettungsgasse: Bei Stau sofort bilden
  • Bei Bußgeldbescheiden

    Prüfung des Bescheids:
  • Messfehler möglich?
  • Verjährung beachten
  • Einspruchsfrist: 2 Wochen
  • Rechtliche Beratung:
  • Bei hohen Strafen
  • Drohender Führerscheinentzug
  • Berufliche Auswirkungen
  • Besondere Regelungen

    Probezeit

    Fahranfänger sind besonders betroffen:

  • A-Verstöße: Probezeitverlängerung + Aufbauseminar
  • Zwei B-Verstöße: Wie ein A-Verstoß
  • Geschwindigkeitsüberschreitung ab 21 km/h: A-Verstoß
  • Gewerbliche Fahrer

    Berufskraftfahrer müssen besonders aufpassen:

  • Lenk- und Ruhezeiten: Höhere Bußgelder
  • Ladungssicherung: Verschärfte Kontrollen
  • Fahrtenschreiber: Strengere Überwachung
  • Einspruch gegen Bußgeldbescheide

    Erfolgsaussichten

    Einspruch kann sich lohnen bei:

  • Messfehlern: Falsche Kalibrierung
  • Verfahrensfehlern: Formfehler im Bescheid
  • Verjährung: 3-Monats-Frist überschritten
  • Kosten-Nutzen-Analyse

    Einspruch lohnt sich bei:
  • Hohen Bußgeldern (ab 100 €)
  • Drohenden Fahrverboten
  • Punkten in Flensburg
  • Vorsicht bei:
  • Geringen Bußgeldern
  • Eindeutiger Beweislage
  • Hohen Anwaltskosten
  • Fazit

    Der neue Bußgeldkatalog 2024 zeigt: Der Gesetzgeber meint es ernst mit der Verkehrssicherheit. Autofahrer sollten ihr Verhalten anpassen und bei Verstößen prüfen, ob sich ein Einspruch lohnt.

    Wichtige Tipps:
  • Vorsichtiger fahren: Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten
  • Handy weglegen: Freisprechanlage nutzen
  • Bei Bußgeldbescheiden: Rechtliche Prüfung erwägen
  • Punkte im Blick behalten: Fahreignungsseminar rechtzeitig absolvieren
  • ---

    Haben Sie einen Bußgeldbescheid erhalten? Unsere Fachanwälte für Verkehrsrecht prüfen Ihre Chancen auf erfolgreichen Einspruch und vertreten Sie vor Gericht. Kontakt:
  • Telefon: +49 30 123456789
  • E-Mail: verkehrsrecht@kanzlei-rudolph.de
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    Markus Hoffmann
    Rechtsanwalt

    Experte für Verkehrsrecht mit langjähriger Erfahrung in der Rechtsberatung.

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